Voraussetzung ist Engagement und die Bereitschaft der Unternehmensführung sich zu öffnen. Wichtig ist, dass auch die Basis mitgenommen wird. Proklamierte Werte, die sich die Geschäftsführung im engen Kreis mit Beratern ausgedacht haben, bleiben meist leblose Hülsen. So manches „Mission Statement“ oder das Leitbild einer Firma wird von den Mitarbeitern eher belächelt als gelebt. Die Diskrepanz zur betrieblichen Realität ist oft zu groß und sollte hinterfragt werden. Im Idealfall macht die Wertearbeit die Werte sichtbar, die tatsächlich da sind und auch gelebt werden. Sie stecken in den Erfolgsgeschichten der Mitarbeiter. Deshalb sollten die Mitarbeiter auch beteiligt sein. Sie sind die wichtigsten Markenbotschafter und Multiplikatoren. Echter Wandel lebt vom Dialog jenseits von Urteilen und Zynismus. Wir stellen in diesem Blogeintrag erste Tools vor, mit denen authentische Werte gemeinsam gefunden werden können. Dieser Werteprozess bietet eine strategische Grundlage für die Unternehmenskommunikation und das Marketing.
Blackbox Mitarbeiterbefragung
Eine anonyme Befragung mit Hilfe eines Fragebogens und die Einreichung via „Blackbox“ eignet sich besonders für Themen, bei denen ggf. eine Befangenheit bei den Befragten vorliegt. Ebenfalls geeignet ist diese Methode, wenn die Befragung innerhalb des Unternehmens über mehrere Hierarchiestufen stattfindet. Auf diese Art können auch kritische Themen effektiv hinterfragt und ausgewertet werden.
Wichtig: Die Auswertung sollte immer allen teilnehmenden Personen zugänglich gemacht werden und die Erkenntnisse sollten zu Taten führen.
Fragenkatalog Mitarbeiter
Gerade in Umbruchsituationen ist es hilfreich die Mitarbeiter zusammen zu befragen. Eine starke Unternehmenskultur ist die beste Grundlage für eine starke Marke. Eine Mitarbeiterbefragung (mit oder ohne Blackbox) kann sich z. B. gezielt der aktuellen Zufriedenheit und dem Verhältnis zur Führungsebene widmen. Die Organisationsentwicklung steht im Vordergrund. Eine Umfrage zur Zufriedenheit / Führung kann auch im Zuge der Markenentwicklung hilfreich sein – besonders, wenn ggf. Hürden innerhalb des Unternehmens bekannt sind, die im Vorlauf einer gemeinsamen Wertefindung aufgedeckt und gelöst werden sollen.
Grundsätzlich bietet sich eine solche Befragung in regelmäßigen Abständen in jedem Unternehmen an. Es ist ein gutes Instrument, um Werte nach innen zu kommunizieren.
Kundenbefragung
Der beste Spiegel für ein Unternehmen sind meist die Kunden. Die Insights sind oft von großem Wert für einen Strategieprozess. Qualitative Befragungen von ausgewählten Kunden helfen oft sehr. Nicht nur die eigene Sicht auf Produkt und Dienstleistung sollten im Prozess der Wertefindung hinterfragt werden. Auch die relevante Zielgruppe und Bestandskunden können einen großen Teil dazu beitragen. Für diese Methode werden in enger Abstimmung mit dem Marketing und bestenfalls auch Vertrieb ein Fragebogen zu allgemeinen Themen, aber auch bekannten kritischen Punkten oder Entwicklungspotenzialen erarbeitet. Dieser Fragebogen geht dann an einen repräsentativen Querschnitt von ausgewählten Kunden.
Fragenkatalog: strategische Ausrichtung
Die intensiven Befragungen sind eher für einen kleinen Kreis von ausgewählten Mitarbeitern des Unternehmens geeignet. Hilfreich ist es, die unterschiedlichen Perspektiven von Firmenleitung, Marketing, Vertrieb und Controlling zu beleuchten. Im Werteprozess ist es wichtig die zukünftigen Kommunikationsmaßnahmen und Botschaften möglichst passend zu den Zielen und Bedürfnissen ihres Unternehmens zu gestalten. Um die Sicht verschiedener Mitarbeiter zu erfassen, sollte der Fragebogen gemeinsam erarbeitet werden. So können viele verschiedene Insights gesammelt und sichtbar gemacht werden. Insbesondere Informationen von den Vertrieblern, die den Kunden bereits in der frühen Akquisitionsphase kennen, sind wichtig. Ebenso sind die Aussagen der Mitarbeiter der Service-Hotline relevant, da sie ein gutes Gespür für die Bedürfnisse der Kunden haben. Der Fragebogen behandelt zudem verschiedene Themen. Je nachdem in welchem Bereich Sie Unterstützung brauchen, können Sie verschiedene Aspekte bearbeiten und diskutieren, ohne den gesamte Fragebogen ausfüllen zu müssen. Jeder der Punkte kann durch 5 – 10 Fragen ergänzt werden. Diese werden jeweils bezogen auf die Branche und das Unternehmen konkret abgestimmt.
Weitere Tools, die Sie beim Werteprozess unterstützen, finden Sie hier und in unserem Buch "smart TARGETING".
Mehr Einblick, wie Sie Ihre Unternehmenskommunikation mit Werten strategisch gestalten können, finden Sie hier.